Wettstein

Klaus Wettstein, ein 50-jähriger Makler, sagt seinem Eheleben im Fischermätteli Adieu und zieht zur wesentlich jüngeren Geliebten nach Manhattan („Sie weiss noch nicht alles, ahnt aber schon viel.“)
Erst die Hochzeit der Tochter bewegt den für Nostalgie anfälligen Mann zur reumütigen Rückkehr. Die hastig zusammengeschusterte Liebeserklärung („Clodette, was gibt es Daseinserfüllenderes als ein Fahrradausflug mit der Familie, im Fahrtwind pfeifen, mit Mann und Tochter und Schwiegersohn …“) lässt seine Frau kalt und mit wenig originellen Gags beim Festessen verscherzt er sich die Sympathien der Tochter: „Mariechen, du gehörst zur glücklichsten Generation aller Zeiten, deine bedeutendste Sorge besteht in der korekten Handhabung der Küchengeräte.“
Derweil seine Geliebte in raschen, kleinen Schritten, mit klappernden hohen Absätzen die Park Avenue hoch zu einem Date geht. Verliebt. Beschwingt. Daseinserfüllt pfeifend. In der Handtasche ein Bändchen Hesse, ein Geschenk des bereits vergessenen Wettsteins. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …